Montag, März 26, 2007

Augen auf und nicht wegsehen

ohne Worte, was da gerade in der Nachbarschaft passiert:


Montag 26. März 2007, 19:58 Uhr
Quelle: http://de.news.yahoo.com

Marburg (ddp). Das am Wochenende in der nordhessischen Region Frankenberg gestorbene Kleinkind ist laut Obduktionsergebnis verdurstet und verhungert. Das 14 Monate alte Mädchen habe unter einer «extremen Unterversorgung» gelitten, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Arndt-Peter Köppen am Montagabend in Marburg. Es sei sehr untergewichtig gewesen und habe Austrocknungserscheinungen aufgewiesen.

Die 21 Jahre alte Mutter hatte ihre leblose Tochter am Samstagabend zu einem Arzt gebracht, der aber nur noch den Tod des Kindes feststellen konnte. Die Polizei hatte daraufhin die Hausfrau sowie den 33 Jahre alten Vater, einen Handwerker, festgenommen. Gegen beide war Haftbefehl wegen Verdachts auf Totschlag durch Unterlassen ergangen.

Das vernachlässigte Kind wog laut Oberstaatsanwalt mit sechs Kilogramm nur halb so viel wie in seinem Alter üblich. Spuren von Misshandlungen oder von Vorerkrankungen seien nicht festgestellt worden.

Die Ermittler fanden das Wohnhaus der Familie den Angaben zufolge in einem sehr verwahrlosten Zustand vor, obwohl keine finanzielle Not bestanden habe. Die zwei im Haus lebenden Hunde seien im Gegensatz zu dem Kind ausreichend versorgt worden.

Das Paar habe nur lose soziale Kontakte gehabt, hieß es weiter. Weder zur Nachbarschaft noch zur Verwandtschaft hätten feste Verbindungen bestanden. Beide hätten zudem Cannabis-Produkte und Aufputschmittel konsumiert.

(ddp)